Mit einer neuen Gruppe richtet sich die Caritas Ennepe-Ruhr gezielt an Kinder psychisch erkrankter Eltern. Einmal die Woche treffen sie sich für zwei Stunden in den Räumlichkeiten der Caritas an der Bahnhofstraße.

„1, 2, 3 – Heldenpower!“ schallt es aus der Oase, dem Freizeitraum der Caritas Ennepe-Ruhr an der Bahnhofstraße. Zu hören ist der Schlachtruf der „Kleinen Helden“, so nennen sich die Kinder der neuen Gruppe, die die Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch Erkrankte und die Ambulanten Kinder- und Jugendhilfe der Caritas Ennepe-Ruhr vor Kurzem ins Leben gerufen hat. „Wir bieten hier einen geschützten Rahmen für bis zu neun Kindern aus psychisch belasteten Familien“, erklärt Verena Bulgan, die die Gruppe gemeinsam mit ihrer Kollegin Jacqueline Langer leitet. „Ziel der Gruppe ist es, sowohl den belasteten Eltern eine Auszeit zu ermöglichen als auch den Kindern mit Spiel- und Freizeitangeboten eine schöne Zeit zu gestalten, in der sie so sein können, wie sie sind.“ Außerdem werden die Kinder spielerisch über psychische Erkrankungen aufgeklärt, damit sie zu Hause besser damit umgehen können.

Heute steht Plätzchen backen auf dem Programm und Luca (6) hat sich schon sein Lieblingsförmchen gesichert. Nur mit dem Ausstechen klappt es noch nicht reibungslos. „Kannst Du mir helfen“, fragt er seine große Schwester Lara (12), die mit ihm in der Gruppe ist. Und dann füllen sich allmählich die Backbleche mit den tollsten Keksformen. Und natürlich wird zwischendurch genascht. Derweil erklärt die zwölfjährige Dilara die Regeln an der Wand, die die Kinder selbst erarbeitet haben. „Zum Beispiel, dass wir einander zuhören und aufeinander aufpassen.“ Und dann zeigt sie auf Bubu, das gelbe Maskottchen der Gruppe, das dabei hilft, über Gefühle zu sprechen.

Auszeit für erkrankte Eltern und ihre Kinder

Während die Plätzchen backen, nutzen die Kinder die Gelegenheit, um schnell eine Runde draußen zu spielen. „Das machen wir eigentlich jede Woche in den zwei Stunden, die wir zur Verfügung haben. Die Bewegung und die Luft sind ganz wichtig für die Kinder“, sagt Verena Bulgan. Neben den Aktivitäten draußen gehören Bastelaktionen, wie zum Beispiel die Sterne für den Wunschbaum der Caritas, oder Waffeln backen und Bilder malen zu den Angeboten der „Kleinen Helden“.  „So sollten die Kinder am Anfang einmal aufmalen, was sie positiv mit ihrer Familie verbinden. Auf diese Weise versuchen wir herauszufinden, wo welches Kind gerade steht. Hier geht es darum, erst einmal als Gruppe zusammenzuwachsen, Vertrauen zu uns und zueinander zu entwickeln“, erklärt die pädagogische Fachkraft.

Und warum kleine Helden? „Kinder psychisch belasteter Eltern übernehmen häufig schon in jungen Jahren große Verantwortung. Für ihre erkrankten Eltern, für die Familiensituation. Manche von ihnen sind selbst in Therapie. Das alles macht diese Kinder zu kleinen Helden und Helden brauchen auch einmal eine Auszeit.“

Und die bekommen sie in der Spielgruppe der Caritas. Es duftet nach Plätzchen und nach dem Dekorieren dürfen die Leckereien zur Freude aller auch vernascht werden. Auch der kleine Luca lässt es sich schmecken und freut sich jetzt schon auf das Treffen in der nächsten Woche. „Hoffentlich backen wir da wieder Kekse“, sagt er schmunzelnd.

 

Info-Kasten

  • Die Kinder- und Jugendhilfe der Caritas Ennepe-Ruhr bietet in Kooperation mit der Kontakt- und Beratungsstelle immer montags von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr die Gruppe „Kleine Helden“ in der Bahnhofstraße 23 an.
  • Zielgruppe sind Kinder aus psychisch belasteten Familien im Alter von 6 bis 12 Jahren.
  • In der Gruppe soll das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt und Resilienz gefördert werden. Die Kinder setzen sich auch spielerisch mit der Erkrankung der Eltern auseinander. Ziel ist es, die Kinder von der Last der Verantwortung zu befreien.
  • Interessierte können sich bei der Caritas Ennepe-Ruhr melden unter Telefon: 02324 56990-50 oder per E-Mail: kinderundjugendhilfe@caritas-en.de

 

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