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Caritas-Mitarbeiterin Panagiota Zogaki (32) hat die Leitung des Schwelmer Tafelladens von Angelika Beck übernommen. Die bekannte Schwelmerin war 52 Jahre für die Caritas tätig und hat die Tafel mit aufgebaut.

Bei Angelika Beck darf man zu Recht von Unruhestand anstelle von Ruhestand sprechen. Denn eigentlich ist die 69-jährige Schwelmerin bereits 2018 in Rente gegangen. „Ja, so ganz habe ich das nicht hinbekommen“, sagt sie lachend bei einem Besuch im Schwelmer Tafelladen. Den hat sie auch nach Renteneintritt neben dem Schwelmer Kleiderladen in der alten Turnhalle mit einem reduzierten Stundenanteil weitergeführt. „Aber so langsam merke ich, dass ich ein wenig kürzertreten muss.“

Bereits seit April 2022 ist deshalb Caritas-Mitarbeiterin Panagiota Zogaki nach Rückkehr aus ihrer Elternzeit im Tafelladen mit eingestiegen. „Das sind große Fußstapfen, in die ich trete“, ist sich die 32-Jährige bewusst. Doch sie hat sich in der Übergangszeit sehr gut eingearbeitet, kennt bestens alle Abläufe im Tafelladen, die Klienten, die jede Woche kommen, und natürlich die fleißigen ehrenamtlichen Mitarbeiter. Mit ihrer offenen und freundlichen Art hat Panagiota Zogaki schnell ihren Platz im Tafelladen gefunden, den die Caritas Ruhr-Mitte mit der Diakonie Mark-Ruhr 2006 eröffnet hat.

 

Angelika Beck hat Tafel mit aufgebaut

 

An diese Anfänge kann sich Angelika Beck bestens erinnern, war sie doch mit Herz und Engagement von Beginn an dabei. „Die Wuppertaler Tafel hatte damals die katholische und evangelische Kirche in Schwelm gefragt, ob wir hier nicht auch eine Tafel öffnen können und wollen, um die zunehmende Zahl an bedürftigen Menschen versorgen zu können“, erzählt die Schwelmerin. Mit Heike Orth und Edgar Prostke von der Diakonie wurde die erste Tafel am 1. Mai 2006 schließlich eröffnet, mit einer kleinen Ausgabe an der Markgrafenstraße und rund 50 Kunden. Inzwischen versorgt der Schwelmer Tafelladen an der Wilhelmstraße, wo er seit 2009 ist, rund 210 Klienten pro Woche, 30 weitere sind auf der Warteliste.

 

„Wir können aus logistischen und personellen Gründen im Augenblick nicht mehr Menschen versorgen. Aber wir versuchen jede Woche Wartende nachrücken zu lassen. Wenn Klienten ohne vorherige Absage nicht zum Ausgabetermin kommen, wird ihr Platz erst einmal weitergegeben“, erklärt Panagiota Zogaki das System. Eingeführt wurde es mit Aufkommen der Corona-Pandemie, die eine Regelung der Besucher am Tafelladen nötig machte. Das Konzept, bei dem montags bis mittwochs zu festen Uhrzeiten die Lebensmittel in mit Namen versehene Kisten verteilt werden, hat sich bewährt. „Keine langen Warteschlangen mehr und eine faire Verteilung. Auch die ehrenamtlichen Helfer, ohne die es im Tafelladen nicht funktionieren würde, können besser eingeteilt werden“, weiß Zogaki zu berichten.

 

Abschied auf Raten

 

Die 32-jährige Ennepetalerin war bei der Caritas zuvor in der Suchtprävention tätig und hat mit Schülern gearbeitet. Da es während ihrer Elternzeit eine Umstrukturierung der Präventionsarbeit gab und klar wurde, dass Angelika Beck die Tafel abgeben würde, freute sich Panagiota Zogaki auf diese neue Herausforderung. Neben dem Tafelladen arbeitet die Sozialarbeiterin auch einen Nachmittag in der Woche im Schwelmer Kleiderladen. „Ich schöpfe aus dem Erfahrungsschatz meiner Vorgängerin und ich weiß, wie existenziell wichtig die Arbeit im Tafelladen für viele Menschen ist. Es ist, da bin ich ehrlich, mitunter körperlich harte Arbeit, Lebensmittelkisten zu tragen, Spenden abzuholen, in den bei Minustemperaturen kalten Räumen der Tafel zu arbeiten. Ich habe da auch großen Respekt vor dem Lebenswerk von Angelika Beck.“

Die sieht wiederum auch jetzt noch keinen Grund, die Füße ganz hochzulegen. „Ich werde weiterhin im Kleiderladen stundenweise aushelfen und bei Krankheit oder Urlaub auch im Tafelladen einspringen“, sagt sie. So ganz lassen kann sie es also nicht. „Es ist ein Abschied auf Raten“, sagt sie lachend und auch ein wenig erleichtert.

 

Ihre Nachfolgerin hofft indes, an das große und jahrzehntelang aufgebaute Netzwerk von Angelika Beck anknüpfen zu können. „Ich stelle mich peu á peu allen Spendern vor.“ Und als Caritas-Urgestein kann Angelika Beck ihrer Nachfolgerin auch dafür einen Tipp weitergeben, den ihr der erste Schwelmer Caritasdirektor Gerhard Groß mit auf den Weg gegeben hat: „Klappern gehört zum Handwerk.“

 

Zum Bild: Caritas-Mitarbeiterin Panagiota Zogaki (l.) hat die Leitung des Schwelmer Tafelladens von Angelika Beck übernommen. Foto: Patrizia Labus

 

Info-Kasten

 

  • Angelika Beck hat am 1.8.1970 als Praktikantin bei der Caritas, damals unter dem ersten Direktor Gerhard Groß, angefangen. Während ihres Studiums der Sozialen Arbeit arbeitete sie in den Semesterferien immer für die Caritas in Schwelm und wurde schließlich am 1.3.1976 eingestellt. „Ich war quasi das erst Stück Personal“, erinnert sich Angelika Beck, die damals vor allem Ferienerholungen für Familien und Mutter-Kind-Kuren für Klienten organisierte. In ihren 42 hauptamtlichen Berufsjahren bei der Caritas hat sie einige Veränderungen und vier Chefs erlebt. Zuletzt auch Zusammenschluss der Caritas Ennepe-Ruhr mit der Caritas Bochum/Wattenscheid zum neuen Verband Caritas Ruhr-Mitte. „Es ist erstaunlich, wie die Caritas gewachsen ist und immer mehr Menschen in Not in unserer Region zur Seite steht.“  
  • Panagiota Zogaki ist seit 2017 bei der Caritas. Die 32-Jährige Sozialarbeiterin hat zuvor im Suchthilfezentrum gearbeitet und teilt sich nun ihre 25 Stunden auf den Tafel- und den Kleiderladen auf. Sie hat eine vierjährige Tochter und wohnt mit ihrer Familie in Ennepetal. Begeistert ist sie von dem Engagement der ehrenamtlichen Helfer und der großen Spendenbereitschaft der Schwelmer Privatpersonen, Firmen und Stiftungen.

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